Historie eines globalen Erfolges und Anstoß für künftige Entwicklungen:Side Event zum 25-jährigen Jubiläum des Öko-Kühlschranks „Greenfreeze“ am 12. Juli 2018

16. Juli 2018 - 17:11 -- oeko

In Zusammenarbeit mit der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH und Greenpeace International haben wir am vergangenen Donnerstag, den 12. Juli 2018, ein Side Event mit dem TItel „25 years Greenfreeze: A fridge that changed the world“ im Rahmen eines Treffens der Vertragsstaaten des Montrealer Protokolls in Wien durchgeführt. Anlass war das 25-jährige Jubiläum des ersten klimafreundlichen Kühlschranks, des so genannten „Greenfreeze“, der auf Betreiben von Greenpeace entwickelt und im März 1993 erstmals in Serie produziert wurde. Beim Side Event war auch Wolfgang Lohbeck dabei, früherer Kampagnenleiter von Greenpeace und Wegbereiter dieser technischen Revolution.

In den Beiträgen der Referenten von GIZ, Greenpeace und Öko-Recherche wurde auf die Erfolgsgeschichte des „Greenfreeze“ eingegangen: Die damals neuartige Kühlschrank-Technik, die auf halogenierte Kälte- und Schaumtreibmittel verzichtet und stattdessen Kohlenwasserstoffe einsetzt, wurde in Deutschland eingeführt und rapide um den Globus verbreitet. Heute werden weltweit knapp 80% der jährlich produzierten Haushaltskühlgeräte ohne klimaschädliche fluorierte Stoffe hergestellt, mit weiterem Anstieg ist zu rechnen. Die seit 1993 dadurch eingesparten Emissionen sind beachtlich (etwa 62 Mio t CO2-Äquivalente) und sollten anderen kälte- und klimatechnischen Anwendungen zum Vorbild dienen.

Die Diskussion konzentrierte sich vor allem auf die Frage, welche Erfahrungen der Markteinführung des „Greenfreeze“ für die Einführung von Klimageräten ohne halogenierte Kältemittel genutzt werden könnten. Ein wichtiger Impuls war sicherlich das gesteigerte Umweltbewusstsein der Verbraucher in den 1990er Jahren, die durch die umfassende Berichterstattung der Medien und Kampagnen von Greenpeace sensibilisiert worden waren. Auch wurde der Öko-Kühlschrank in Katalogen und Massenmedien beworben, wobei die Konsumenten emotional stark angesprochen wurden. So konnte sich jeder Kunde am Klimaschutz und am Schutz der Ozonschicht beteiligt sehen.

Als Hemmnisse für die breite Markteinführung von Split-Klimageräten mit Kohlenwasserstoffen wurden Sicherheitsaspekte sowie die Füllmengenbegrenzungen durch Standards und nationale Vorschriften genannt. Daneben spielen auch höhere Anschaffungskosten für Kohlenwasserstoff-Geräte eine wichtige Rolle, die auf die derzeit noch geringen Produktionsmengen zurückzuführen sind. Im Zuge der EU F-Gase-Verordnung und künftig auch des Kigali-Abkommens sind jedoch signifikante Preissteigerungen fluorierter Kältemittel abzusehen, die anderen Lösungen den Weg ebnen sollen und werden.